Krefelder Kunstverein

Krefelder Kunstverein
- vormals Museumsverein 1883-2020

1860

Gründung eines Handwerker- und Bildungsvereins

1883

Aus dem Handwerker- und Bildungsverein geht auf Anregung des Architekten Hugo Koch die Gründung des Krefelder Museumsvereins hervor. Erster Vorsitzender wird der städtische Beigeordnete Schüller. Die Gründungsversammlung, die am 7. März 1883 stattfindet, “erachtet es für wünschenswert, dass in Krefeld ein Museum errichtet werde, das insbesondere die kunstgewerblichen Interessen vertritt”. Der Vorstand beginnt, Spenden, Gegenstände und Gemälde als Grundstock für einen Museumsbau und dessen Bestände zu sammeln. Im Schulgebäude Westwall 60 werden erste Sammlungsbestände gezeigt, um zu weiteren Spenden anzuregen.

1888

Bürger regen an, dem verstorbenen Kaiser Wilhelm I, dem “Einiger des Reiches”, ein Denkmal zu errichten. Vorstandsmitglied Dr. H. Keussen regt an, stattdessen den geplanten Museumsbau dem Kaiser zu widmen.

1894

Auf dem Karlsplatz beginnt der Bau des Museums.

1897

Am 6. November 1897 wird das Kaiser Wilhelm Museum eröffnet und vom Museumsverein “in die Obhut der Stadt” übergeben. Zur Übergabe gehören bereits beträchtliche Sammlungsbestände. So hat unter anderem Albert Oetker die Kempener Sammlung Kramer erworben und dem Museum übereignet.

Friedrich Deneken wird erster Leiter des Museums.

1899

Mit den “Wintervorträgen” wird die über viele Jahrzehnte gepflegte Tradition wissenschaftlich fundierter Informationsvermittlung über Kunst und Kultur begründet.
- 1860 -

1912

Mit neuen Spendenaktionen hat der Museumsverein die Erweiterung des Kaiser Wilhelm Museums ermöglicht. Am 28. September 1912 können die beiden neuen Flügelbauten eröffnet werden.

1918

Im Vorstand des Krefelder Kunstvereins wird die Gründung des Vereins für Heimatkunde angeregt.

1920

Der Museumsverein veranstaltet in eigener Verantwortung die erste Ausstellung zeitgenössischer Kunst mit Werken der Künstler des “Blauen Reiters” und der “Brücke”. Die unter Leitung des Vorsitzenden Otto Crous entstandene Sammlung expressionistischer Bilder geht in den Besitz des Museums über.

1922

Max Creutz wird Leiter des Kaiser Wilhelm Museums. Er kommt dem Interesse des Museumsvereins entgegen, die Sammlungen um Werke zeitgenössischer Kunst zu ergänzen und entsprechende Ausstellungen zu veranstalten.

1937

1937 und in den folgenden Jahren hat sich Museumsleiter Fritz Muthmann mit mehreren “Säuberungsaktionen” im Sinne der “entarteten Kunst” zu befassen. Zahlreiche Werke, die vor allem in den 20er Jahren vom Museumsverein gespendet oder von seinen Mitgliedern als Leihgaben zur Verfügung gestellt worden waren, gehen verloren, darunter Werke von Nolde, Pechstein, Campendonk, Rohlfs, Feininger, Macke, Kokoschka, Corinth, Nauen, Schmidt-Rottluff, Müller u. a.

1943

Unter Leitung des Vorsitzenden Otto Rainer Crous veranstaltet der Museumsverein erste Studienfahrten. 1943 wird das Museum geschlossen, der Museumsverein stellt seine Aktivitäten ein.

1946

wird der Museumsverein wiederbelebt. Die ausgelagerten Sammlungen werden ins Museum zurückgeführt.

1947

Das 50-jährige Bestehen des Kaiser Wilhelm Museums wird gefeiert. Paul Wember wird Museumsleiter.

1954

Der Museumsverein hat seine Aktivitäten als Förderer des Museums wieder aufgenommen und schenkt dem Haus u. a. das Mobile “Das weiße Skelett” von Alexander Calder.

1955

Der Museumsverein übernimmt für drei Jahre die Verpflichtung, die Unterhaltskosten für das Haus Lange zu tragen. Erst nach dieser Verpflichtung nimmt der Stadtrat das Angebot der Familie Lange an, Haus Lange (das zehn Jahre später der Stadt geschenkt wird) als Museum für zeitgenössische Kunst zu nutzen.

1960

Das Kaiser Wilhelm Museum wird wegen eines geplanten Umbaus geschlossen. Der Umbau wird aber erst 1966 begonnen. Der Museumsverein sammelt Spenden und stellt für den Umbau 200 000 Mark zur Verfügung.

1970

Die Mitgliederversammlung des Museumsvereins verabschiedet eine neue Satzung. Der Verein nennt sich fortan “Krefelder Kunstverein”. Der Verein bezieht neue Räume Am hohen Haus und eröffnet mit “The Singing Sculptures Gilbert & George” die eigene Ausstellungstätigkeit. Ein Arbeitskreis für Kunst- und Werkerzieher wird gegründet.

1971

Der Stadtrat beschließt den Abriss von Schloss Greiffenhorst. Eine vom Kunstverein herausgegebene Dokumentation und vom Vorsitzenden Ernst Fischer inszenierte Spendensammlung sind der Anstoß zur Instandsetzung von Greiffenhorst.


Der Kunstverein gründet die Kindermalschule.


Der Kunstverein bietet zum ersten Mal Jahresgaben an.

1972

In einer Reihe von Veranstaltungen wird in Vorträgen und Vorführungen Verständnis für neue Musik vermittelt.

1973

Neben Vorträgen werden erste Filmreihen angeboten.

1976

Umzug des Kunstvereins ins Buschhüterhaus Westwall 124

1979

Der Kunstverein veranstaltet gemeinsam mit dem Heimatverein unter dem Titel “Profi-topolis” eine Ausstellung, die sich gegen die Zerstörung des Stadtgrundrisses, Abriss von denkmalswerten Bauten, Verlust der Urbanität des Stadtkerns und Zerstörung der Natur richtet.

1980

Der Kunstverein entsendet Delegierte in den Denkmalausschuss der Stadt.

1983

Der Kunstverein stiftet aus Anlass des 100-jährigen Bestehens die Skulptur “Zahnbürste” von Claes Oldenburg, die vor den Museen Haus Lange und Haus Esters aufgestellt wird.

1992

Der Kunstverein intensiviert seine Ausstellungs- und Reise-Tätigkeit. Erich Himmelein veranstaltet in den folgenden 14 Jahren 95 Ausstellungen.
- 1860 -

2007

Der Kunstverein veranstaltet einen Informationsabend zum geplanten Umbau des Kaiser Wilhelm Museums.

2008

Im Jubiläumsjahr 2008 steht der Krefelder Kunstverein unter Leitung von Paul Kathstede. Dem Vorstand gehören an Dr. Peter Kastner, Rainer Rommerskirchen, Ulrich Schellhöh, Piet Reymann, Renate Wilkes-Valkyer.

2010

Paul Kathstede tritt nach 19 Jahren als 1. Vorsitzender ab. Neuer Vorsitzender wird Rainer Rommerskirchen. Dem Vorstand gehören an: Dr. Peter Kastner, Ulrich Schellhöh, Heribert Schäfers, Dr. Manfred Keller, Dr. Karsten Eberstein, Elke Meyer-Michael, Renate Wilkes-Valkyser

2011

Im Jubiläumsjahr 2011 wird die Malschule des Krefelder Kunstvereins 40 Jahre alt.

2013

Rainer Rommerskirchen tritt nach 3 Jahren als 1. Vorsitzender ab. Neuer Vorsitzender wird Dr. Manfred Keller.

2015

Dem Vorstand gehören an: Dr. Manfred Keller, Elke Meyer-Michael, Ulrich Schellhöh, Heribert Schäfers und Willi Hoffmann.

2016

Bei der Mitgliederversammlung im Mai wird ein neuer Vorstand gewählt: Elke Meyer-Michael (1. Vorsitzende), Heribert Schäfers (2. Vorsitzender), Burkhard Pyko (Schatzmeister) und die Beisitzer Willi Hoffmann, Dr. Manfred Keller und Margarethe Kevenhörster.

2018

In diesem Jahr feiert der Kunstverein sein 135-jähriges Jubiläum mit fünf Ausstellungen, vier Jubiläumsvorträgen und zahlreichen weiteren Veranstaltungen.

Im Sommer wird die Malschule aus finanziellen Gründen geschlossen.

2019

Bei der Mitgliederversammlung im April werden Elke Meyer-Michael und Heribert Schäfers wiedergewählt. Burkhard Pyko und Margarethe Kevenhörster scheiden auf eigenen Wunsch aus. Weitere, teilweise neue Vorstandsmitglieder sind: Michael Plattenteich (Schatzmeister) und die Beisitzer Katrin Hammerich, Willi Hoffmann, Peter Josteit, Dr. Manfred Keller und Rosemarie Voßen.

Nach dem plötzlichen Tod von Michael Plattenteich übernimmt im September Willi Hoffmann komissarisch das Amt des Schatzmeisters, zum Jahresende legt Elke Meyer-Michael aus privaten Gründen den Vorsitz nieder. Der zweite Vorsitzende Heribert Schäfers übernimmt bis zur nächsten Mitgliederversammlung den Vorsitz.

Zum Jahresende zeigt der Kunstverein die Aussstellung „Bauhaus und architektonische Moderne“ mit Fotografien von Jean Molitor. Nach dem besonderen „Bauhaus-Abend“ im März ist dies der zweite Beitrag des Kunstvereins zum Jubiläum 100 Jahre Bauhaus.

2020

Von Mitte Februar bis Mitte März ist die Ausstellung Michael Toenges Malerei zu sehen. Danach muss wegen der Corona-Pandemie der Ausstellungsbetrieb länger ruhen. Im August findet unter dem Titel „repurpose textiles“ eine weitere Kooperationsausstellung mit dem MMIII Kunstverein Mönchengladbach statt. Im Oktober wird die Ausstellung Connec Junge Kunst aus Krefeld nachgeholt. Wegen der anhaltenden Corona-Pandemie muss auf eine Eröffnung verzichtet werden.

2021

Mit dem Projekt „Der Ostwall leuchtet“ geht der Kunstverein in Zeiten der Corona-Pandemie neue Wege. Im Glaspavillon am Ostwall hat der Künstler Christian Theiß im Januar/Februar eine bewegliche Plastik aus Edelstahl platziert, die von changierendem bunten Licht umhüllt wird. Im März folgt eine Installation von Alexander Föllenz. Das von der Stiftung Kunstfonds geförderte Projekt wird von Wilko Austermann kuratiert.

Vorsitzende des Krefelder Kunstvereins – vormals Museumsverein

Beigeordneter
Schüller

seit 1883

Carl Wilhelm
Crous

seit 1888

Albert
Oetker

seit 1902

Heinrich
Müller-Brüdelin

seit 1908

Hugo
Koch

seit 1917

Arthur
Schroers

seit 1921

Otto
Crous

seit 1925

Richard
Leendertz

seit 1936

Otto Rainer
Crous

seit 1937

Dr. Josef
Esters
(stellv. Vors.)

seit 1941

Walter
von Scheven

seit 1946

Hedwig
von Scheven

seit 1953

Ernst
Fischer

seit 1963

Dr. Wolfgang
Hock

seit 1978

Heinz
Hoffzimmer

seit 1984

Karl-Heinz
Schroer

seit 1985

Paul
Kathstede

seit 1991

Rainer
Rommerskirchen

seit 2010

Dr. Manfred
Keller

seit 2013

Elke
Meyer-Michael

seit 2016

Heribert
Schäfers
(kommissarisch)

seit 2020

Rosemarie
Voßen

seit 2022