Ein Projekt des Krefelder Kunstvereins im Glaspavillon auf dem Ostwall
kuratiert von Wilko Austermann
Fotos von Jonas Gerhard
Christian Theiß
Der Künstler hat eine hängende Kreisform aus Edelstahl im Pavillon platziert. Sie besteht aus verdichteten Ringen, die einen Moiré-Effekt bilden. Die Plastik dreht sich langsam und spiegelt das Licht der Umgebung. Zusätzlich wird das Objekt dynamisch mit changierendem buntem Licht umhüllt. Drehung, Lichtstufen und Reflexionen fallen aus dem Glasraum in den öffentlichen Raum. Aus der Entfernung erscheint der lebendige Farbwechsel und macht neugierig näher zu kommen und kurz zu verweilen. Die Kreisform bildet auf dem weißen Boden einen Schatten, der die Moiré Form zu kunstvollen Strukturen überführt. Das wechselnde Farbspiel und die Drehung der Kreisplastik irritiert und beruhigt zugleich. Beim nahen Betrachten entfaltet sich eine meditative Aura, die im Kontrast zum umgebenden Verkehr steht. Die Kreisform wie auch die des Oktagons sind Formen mit spiritueller Bedeutung, die oft in Sakralbauten verwendet werden. Die Überscheidung zweier Kreise symbolisiert von je her einen schöpferischen Moment. Das Zusammenspiel aus Formen, Farben, Bewegung, Reflexionen, Licht, Schatten innen und außen verschmilzt und verweist auf etwas transzendentes. In der unmittelbaren Nähe des Pavillons stehen die Glaslinsen von Adolf Luther, die das Umfeld reflektieren. auch auf diese feste Installation nimmt Christian Theiß mit seiner temporären Intervention Bezug, wie ein künstlerischer Gruß zwischen zwei Genrationen.
Christian Theiß hat bei Rosemarie Trockel studiert. Sein Werk umfasst vielseitige Techniken und Medien. Der Künstler inszeniert seine Arbeiten im Kontext ihrer Umgebung und schafft so ortsspezifische Installationen.
Dies ist der Beginn einer kleinen Ausstellungsreihe. Im März folgt der Künstler Alexander Föllenz mit einer weiteren Installation.
Die Ausstellungsreihe „Der Ostwall leuchtet“ konnte realisiert werden durch die großzügige Förderung der Stiftung Kunstfonds.